weact-Beratungsstelle gegen Rassismus und Diskriminierung in Augsburg und in Nürnberg geplant
In Bayern wird ab Herbst 2023 eine neue community-basierte Beratung für Getroffene von Rassismus und Diskriminierung geben. Im Rahmen des Projekts „weact: Rassismus entgegentreten und diskriminierungsfreie Gesellschaft mitgestalten” des Bundesverbandes Netzwerke von Migrant*innenorganisationen e. V. (NeMO) eröffnen wir, als ZAM e.V. und AGABY, bayernweite Beratungsstellen an den Standorten Augsburg und Nürnberg.
Im weact werden derzeit 21 community-basierte rassismuskritische Berater:innen ausgebildet.
Hauptziel des NeMO-Projekts weact ist es, Getroffene durch niedrigschwellige Beratungsangebote im Umgang mit ihren Rassismuserfahrungen zu unterstützen und durch systemische Begleitung in ihrer Handlungsfähigkeit zu stärken. ZAM e.V., AGABY, Verbündete und Kooperationspartner:innen werden dafür relevante Strukturen in der Stadtgesellschaft und Region identifizieren und gemeinsam mit ihnen nachhaltige Strategien gegen Rassismus, Diskriminierung und Ausgrenzung erarbeiten.
Team ZAM e.V. und AGABY zum Start des Projekts
„Unsere Organisationen sind seit der Gründung insbesondere für Getroffene von Rassismus aus migrantischen und postmigrantischen Communities eine Anlaufstelle gewesen. Wir freuen uns sehr, dass wir nun die Möglichkeiten haben, in hauptamtlichen Strukturen Getroffene von zusätzlichen Diskriminierungsformen zu unterstützen. Unsere Erfahrungen der letzten Jahre hinsichtlich struktureller Hürden bei Behörden und Institutionen als auch die alltägliche Gewalt gegen beispielsweise queere Geflüchtete, Menschen mit Migrationserbe oder BI PoC zeigen, dass noch großer Handlungsbedarf besteht, um diese Gruppen vor Diskriminierung zu schützen und eine gerechte gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Community-basierte Beratung und Empowerment für Getroffene ist ein wichtiger Schritt auf diesem Wege.”
Merve von ZAM e.V. Augsburg: ,,In Augsburg haben wir einen hohen Migrationsanteil, und genauso divers und aus den verschiedenen Communities ist auch unser Team aufgestellt. Wir als Teil von weact möchten gegen Diskriminierung vorgehen und getroffene Personen unterstützen.”
Fabienne von ZAM e.V. Augsburg: ,,Besonders an unserem Standort in Augsburg ist, dass wir ein sehr fröhliches, starkes und diverses Team sind. Dies hinsichtlich der Alterspanne der Teammitglieder, aber auch bezüglich der verschiedenen Charaktere und Interessen, sowie der unterschiedlichen beruflichen und akademischen Qualitäten. Wir haben Lust auf weact gegen Diskriminierung und für solidarische Gemeinschaft.”
Hamado von AGABY: ,,Besonders für mich ist, dass diese Beratungstätigkeit aus der Community für die Community bereitgestellt wird, und zwar dies in migrantischer Trägerschaft.”
Migrantische und BIPoC als Akteur*innen
Bundesverband Netzwerke von Migrant*innenorganisationen e. V. ist ein Zusammenschluss aus 750 Vereinen, versammelt in 21 Verbünden, und aktiv in 10 Bundesländern. Seit Januar 2014 engagiert sich NeMO für die Belange der Zielgruppen und etablierte in diesem Zuge nachhaltige Strukturen und Instrumente, um politische Entwicklung, teilhabepolitische und antirassistische Expertise personenunabhängig zu gewährleisten.
Zusammenschluss Augsburger Migrant:innen(selbst)organisationen e. V.: Der Dachverband ZAM e.V. hat sich 2020 aus damals 12 Augsburger migrantischen Vereinen gegründet, um sich für die gemeinsamen Interessen der Mitgliedsvereine einzusetzen. Vorrangiges Ziel ist hierbei die Vereinsarbeit zu professionalisieren, Strukturen zu stärken und die Vielfalt der in Augsburg lebenden Menschen auf städtischer Ebene sichtbar zu machen. Aktuell ist die Anzahl der Mitgliedsvereine um das Doppelte gestiegen.
Arbeitsgemeinschaft der Ausländer-, Migranten- und Integrationsbeiräte Bayern: AGABY – dem Dachverband der Integrationsbeiräte im Freistaat Bayern. Sie unterstützen und vernetzen die kommunalen Beiräte bei ihrer Aufgabe, die Interessen der Migrant*innen in der Kommunalpolitik vor Ort zu vertreten. AGABY berät Kommunen und Landespolitik bei den Prozessen für eine partizipative Integrationspolitik, um ein gleichberechtigtes und diskriminierungsfreies Miteinander zu erreichen.