Rassismus wird häufig emotional diskutiert – dabei bleiben sachliche, wissenschaftlich fundierte Informationen oft auf der Strecke. Auf dieser Seite geht es darum, ein besseres Verständnis für die verschiedenen Formen von Rassismus zu schaffen und zu zeigen, warum das Thema uns alle betrifft. Rassismus ist nicht nur das Offensichtliche oder Extreme – er zeigt sich auch in alltäglichen Strukturen und Denkmustern. Es geht dabei nicht nur um die Frage, was man „noch sagen darf“, sondern darum, die dahinterliegenden Mechanismen zu verstehen.
Nur wenn wir anerkennen, dass Rassismus existiert, können wir daran arbeiten, ihn zu überwinden. Wegsehen hilft nicht – im Gegenteil: Eine offene Auseinandersetzung ist notwendig, um Veränderungen anzustoßen.
Begriffe wie „BIPoC“ (Black, Indigenous, and People of Color) werden von vielen als Selbstbezeichnung für Menschen verwendet, die von Rassismus betroffen sind. Dabei geht es nicht um biologische Merkmale wie Hautfarbe, sondern um gesellschaftliche Zuschreibungen und Machtverhältnisse. Auch der Begriff „weiß“ wird in diesem Zusammenhang nicht biologisch verstanden, sondern beschreibt eine gesellschaftliche Position, die mit Privilegien verbunden ist – besonders in mehrheitlich weißen Gesellschaften.
Ein oft diskutierter Punkt ist die Frage, ob es Rassismus gegen weiße Menschen geben kann. Viele Expert:innen machen deutlich, dass Rassismus immer auch eine Frage von Macht ist. In einem System, in dem Weißsein strukturell bevorzugt wird, sind weiße Menschen nicht im selben Sinne von Rassismus betroffen wie rassifizierte Gruppen. Das bedeutet nicht, dass sie keine Diskriminierung erleben können – aber diese ist in der Regel nicht rassistisch motiviert im strukturellen Sinn. Wer sich intensiver mit diesem Thema befassen möchte, findet auf externen Seiten wie z. B. quarks.de weiterführende Informationen.
Rassismus tritt in verschiedenen Formen auf – zum Beispiel als Anti-Schwarzer Rassismus, antiasiatischer Rassismus, antimuslimischer Rassismus, Rassismus gegen Menschen aus Osteuropa oder gegen Sinti:zze und Rom:nja. Auch Antisemitismus wird teils als Rassismusform betrachtet, teils als eigene Kategorie der Diskriminierung. All diese Formen haben unterschiedliche Erscheinungsweisen und treffen die Betroffenen auf unterschiedliche Weise – doch sie alle wirken gesellschaftlich und strukturell und führen zu realen Nachteilen.
Die hier angesprochenen Informationen orientieren sich an öffentlich zugänglichen wissenschaftlichen Quellen und gesellschaftlichen Debatten. Dabei wird auch auf Studien Bezug genommen, die mit Personen durchgeführt wurden, die in unserer Gesellschaft als Schwarz oder weiß gelesen werden. Diese Differenzierung hilft, die Hintergründe besser zu verstehen – auch wenn sie nicht alle Perspektiven abbildet.